Die Regierung der USA wirbt derzeit mit Subventionen in Milliardenhöhe. Immer mehr deutschen Unternehmen nehmen die Gelegenheit wahr und wandern ab. Sie können derart vom sogenannten Inflation Reduction Act (IRA) profitieren, dass Marktbeobachter fürchten, für ganze Geschäftsbereiche könnte Europa im Vergleich zu den USA so unattraktiv werden, dass sie gänzlich in die USA verschwinden.

The Inflation Reduction Act of 2022: Was ist das?

Der Inflation Reduction Act (IRA) ist ein neues Gesetz, das US-Präsident Joe Biden im August 2022 unterzeichnete. Der Inflation Reduction Act zielt auf die Reduzierung der Inflation, aber auch auf den Klimaschutz ab und die Erreichung der Klimaziele (climate goals) ab. Er soll die Wirtschaft des Landes zudem zukunftsfähig machen. Dafür stellt die US-Regierung Investitionen in Höhe von 433 Mrd. US-Dollar in Aussicht.

Eine wichtige Grundlage für den Inflation Reduction act of 2022 war ein Gesetzesentwurf namens Build Back Better Act, der Aspekte des Build Back Better Plan von Präsident Biden erfüllen sollte. Er scheiterte zwar letztlich und wurde nicht verabschiedet, legte aber die Basis für weitergehende Verhandlungen und letztlich den Inclation Reduction Act und seine Ziele in Sachen Climate Change und Energy Economy.

Finanzierung der Investitionskosten

Finanziert werden sollen die Subventionspakete des Inflation Reduction Act unter anderem durch eine neue Unternehmenssteuer in Höhe von 15 %. Diese wird allerdings nur für Unternehmen fällig, die einen Jahresgewinn von mindestens 1 Mrd. USD haben.

Betroffen sind von der Steuer Unternehmen, die nicht die Körperschaftssteuer in Höhe von 21 % zahlen. Die soll Schätzungen zufolge rund 200 Unternehmen in den USA betreffen.

Diese Investitionen sieht der Inflation Reduction act vor

Förderung von Elektroautos im Rahmen des US Inflation Reduction Act

Teil des Investitionspakets im Rahmen des Inflation Reduction Act sind beispielsweise Steuergutschriften in Höhe von 7.500 USD für die Anschaffung von Elektroautos (electric vehicles).

Damit Unternehmen von den Steuervorteilen für die E-Autos profitieren, müssen diese jedoch einige Anforderungen erfüllen. Dazu gehört, dass die Endmontage in den USA erfolgt.

Zudem müssen 40 Prozent der kritischen Batterie-Rohstoffe (z. B. Lithium) aus Nordamerika stammen. Sie können aber auch aus einem Land kommen, das ein Freihandelsabkommen mit den USA abgeschlossen hat. Diese Quote von 40 Prozent steigt bis zum Jahr 2027 auf 80 Prozent. Die Batteriekomponenten der förderungsfähigen Elektroautos müssen bis 2029 zu 100 % aus Nordamerika kommen.

Weitere Steuergutschriften gibt es im Rahmen des IRA zudem für Gebrauchtwagen und Nutzfahrzeuge. Hierbei entfallen Vorgaben zur Endmontage in den USA.

IRA sieht Tax Credits zur Förderung des Klimaschutzes vor

Der Inflation Reduction Act of 2022 sieht darüber hinaus steuerliche Förderungen in Höhe von rund 270 Mrd. USD innerhalb von zehn Jahren vor, um der Klimakrise (climate crisis) entgegenzuwirken.

Dank ihnen soll der Ausstoß von Treibhausgasen (greenhouse gas emissions) um 60 % (im Vergleich zum Jahr 2005) reduziert werden.

Zu diesem Zweck wurden mit dem IRA Steuererleichterungen (tax credits) eingeführt. Diese Erleichterungen können Unternehmer, die darauf Anspruch haben, nicht nur auf die Steuerschuld anrechnen lassen, sie können sich die tax credits auch direkt erstatten lassen.

Gefördert werden sollen mit einem derartigen Investment Tax Credit unter anderem neue Elektro- und Brennstoffzellen, Elektrofahrzeuge und Batterien sowie Plug-in-Hybrid-Elektrofahrzeuge. Hinzu kommen Steueranreize (tax incentives) für die Investition in die Produktion von sauberer Technologie (clean technology). Gefördert werden per Investment Tax Credit also neben Electric Vehicles auch Solaranlagen und Windturbinen zur Produktion von Clean Energy. Zudem gibt es Zuschüsse in Sachen Carbon Capture, genauer gesagt für die Speicherung und Sequestration von Kohlenstoff.

The Inflation Reduction Act als Grund für die Abwanderung deutscher Unternehmen

Der Inflation Reduction Act of 2022 hat in Europa schnell zu der Befürchtung geführt, Unternehmen könnten ihren Sitz nun massenweise in die USA verlegen.

Grund dafür war vor allem die Tatsache, dass die Subventionen nicht nur Elektrofahrzeuge an sich, sondern eben auch die Supply Chains betreffen.

Die Wirtschaftsberater von Ernst & Young (EY) haben beispielsweise betont, dass die EU keinerlei Anreize für Investitionen in die Dekarbonisierung biete. In den USA dagegen rentiere sich die Investition in grüne Technologie und grüne Energie (clean energy) mit dem IRA schnell.

Für Unternehmer in der EU dürfte äußerst fraglich sein, dass Europa mit einem ähnlichen Investitionspaket nachziehen könnte. Wenn Sie es anderen Unternehmen gleichtun, von Maßnahmen wie dem Inflation Reduction Act sowie deutlichen Steuervorteilen profitieren und eine US Corporation kaufen möchten, werfen Sie am besten gleich einen Blick in unsere Verkaufsliste.

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